Carolin Tanasic, Koordinatorin der ON Academy, im Gespräch mit Mario Kunica, Trainer bei der ON Academy: Die Bedeutung von Soft Skills im Projektmanagement und deren Anwendung in unseren Trainings.

Carolin: Mario, du bringst eine Erfahrung von 15 Jahren als Führungskraft und Projektleiter mit. Wie hat sich die Relevanz von Soft Skills über diese Jahre entwickelt, insbesondere im Zeitalter der Digitalisierung und virtuellen Kommunikation?

Mario: Soft Skills waren schon immer wichtig und ein Erfolgsfaktor für gelungene Projekte. Als Führungskraft oder Projektleiter ein Umfeld für ein empathisches und vertrauensvolles Zusammenarbeiten zu schaffen, ist entscheidend. Aber die Rahmenbedingungen haben sich gewandelt. Heute müssen wir dieses Umfeld oft in einer virtuellen Welt schaffen, was eigene Herausforderungen mit sich bringt.

Carolin: Was sind einige dieser Herausforderungen und wie gehst du vor, um eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit im virtuellen Raum sicherzustellen?

Mario: Es ist essenziell, die technischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Das betrifft die technische Ausstattung, aber auch die Art und Weise, wie wir kommunizieren. Nonverbale Kommunikation, wie Blick, Körperhaltung und Stimme, sind im virtuellen Raum enorm wichtig. Das ist die Voraussetzung für alles Weitere. Dazu können kreative Tools die Zusammenarbeit im digitalen Raum enorm bereichern.

Carolin: Wie integriert ihr diese Ansätze in die Trainings der ON Academy?

Mario: In unseren Trainings sind die persönlichen und sozialen Kompetenzelemente nach IPMA von zentraler Bedeutung. Wir gestalten das Training interaktiv mit reichlich Gruppen- und kreativen Übungen. Das effektive und wertschätzende Geben und Nehmen von Feedback, zieht sich beispielsweise durch das gesamte Training.

Carolin: Wie profitieren die Teilnehmer von diesen Ansätzen?

Mario: Wir regen beispielsweise durch unsere Methoden an, sich intensiv mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen, um insbesondere die Stärken dann in den Projekten effektiv einzusetzen. Das Teilen von Erfahrungen und Selbsterkenntnissen in der Gruppe ist wertvoll und fördert ein vertrauensvolles Miteinander. Die kreativen Übungen bieten auch oft Anlass zum Lachen, und motivieren zum gemeinsamen Lernen. Wir wollen schließlich Spaß haben beim Lernen.

Carolin: Wie wichtig ist es deiner Meinung nach, dass Projektleiter die Stärken und Schwächen ihres Teams erkennen? Und wie kann man dies gezielt für den Erfolg des Projekts nutzen?

Mario: Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist ein Bestandteil, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen. Und eine wichtige Voraussetzung, diese auch bei den Teammitgliedern zu erkennen. Dazu ist es wichtig die nötige Empathie zu entwickeln. Das schafft man, indem man den Menschen in den Mittelpunkt stellt und sich mit den individuellen Bedürfnissen auseinandersetzt. Das fördert eine vertrauensvolle und offene Kultur im Team. Die Arbeitswelt verändert sich rasant und nicht jeder kann dieses Tempo gleich mitgehen. Nur wenn wir uns auf die Menschen individuell einlassen und Empathie entwickeln, können auch individuelle Stärken erkannt werden und Lösungen entstehen.

Carolin: Zum Abschluss, wenn du nur einen Tipp im Umgang mit Soft Skills geben könntest, welcher wäre das?

Mario: Haha, das ist schwer, schließlich ist es ein Set an Soft Skills, welches zur Anwendung kommen muss. Aber ich versuche es: Nutzt vielseitige Fragetechniken, vor allem aus dem systemischen Coaching, und nehmt euch Zeit und Raum aktiv zuzuhören.


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